Do 27.4 | Fr 28.4. | Sa 29.4. | So 30.4. | Mo 1.5. | Di 2.5. | Mi 3.5. |
19:00 | 21:00 | 18:00 | 20:00 | 20:00 | 20:00 |
Buch: Constantin Wulff, Kamera: Johannes Hammel, Michael Schindegger
Jedes Bundesland in Österreich hat eine Arbeiterkammer, eine gesetzliche Interessenvertretung für Arbeitnehmer, eine Anlaufstelle für Menschen, die um ihre Rechte kämpfen. Die 1920 gegründete Arbeiterkammer Wien ist die größte von ihnen, und unterstützt jeden Tag Tausende im Kampf gegen Lohndumping, unrechtmäßige Kündigungen und nicht ausbezahlte Honorare.
Die Bilder, die Großaufnahmen der Protagonisten und ihre Geschichten sprechen für sich selbst. Auch wir fühlen uns sofort als Teil dieser Welt, in der die Rechte der Menschen endlich richtig verteidigt werden, in der es nie zu spät ist, für erlittenes Unrecht entschädigt zu werden, in der der Arbeitswert endlich so gewürdigt wird, wie er es verdient.
Dass sich die Idee der Arbeiterkammer in der postmigrantisch und pandemisch geprägten digitalen Gegenwart nicht überlebt hat, zeigt die Nachfrage: Am Empfang herrscht reger Betrieb. Die Klientel ist divers, der Zugang niedrigschwellig, das Angebot vielfältig, der Umgang freundlich, die Haltung engagiert. Der Begriff Sozialstaat wird hier so anschaulich, wie das Bild einer Gesellschaft entsteht, in der soziale Diskriminierungen üblich sind.
Wie sich angesichts von Globalisierung und Digitalisierung die Lage in der Welt der Arbeit zuspitzt, ist hier gut zu beobachten. Aus nächster Nähe wird erfahrbar, wie groß die Herausforderungen für alle Betroffenen geworden sind, nicht zuletzt durch die zunehmende Vielschichtigkeit der Gesellschaft. Wie ein Seismograf zeigt das Geschehen in der Wiener Arbeiterkammer die aktuellen gesellschaftlichen Umbrüche an und macht deutlich, wie sehr der Wert der Arbeit sowohl für jeden Einzelnen als auch für die Gesellschaft gerade im Begriff ist sich grundlegend zu ändern.
2020 begannen die Dreharbeiten während der Vorbereitungen zum 100-Jahr-Jubiläum der Arbeiterkammer Wien. Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie wird die interne Organisation des Krisenmodus zentral – und es zeichnen sich ganz neue Herausforderungen für die Welt der Arbeit ab.
Passend zum Thema des Films „Für die Vielen“ ist Anfang Mai eine Diskussionsveranstaltung im Uferpalast geplant.
Leider ist aktuell noch keine Aussage zum genauen Termin möglich. Bitte informieren sie sich kurzfristig hier.
Kurzfilm:
Computeranimation, Deutschland 2015
Regie: Daniel Nocke, Carsten Knoop, 3'50 Min.
Drei Experten geben tiefe Einblicke in ein hochbrisantes Thema. Ob Experte Nummer vier noch einmal eingeladen wird, darf allerdings bezweifelt werden.