Do 12.10. | Fr 13.10. | Sa 14.10. | So 15.10. | Mo 16.10. | Di 17.10. | Mi 18.10. |
21:30* | 19:00 | 20:30 | 20:00 | 20:00* | 20:00* |
Buch: Celine Song, Kamera: Shabier Kirchner, Musik: Christopher Bear, Daniel Rossen
Mit: John Magaro, Teo Yoo, Greta Lee
Im Alter von zwölf Jahren hat Nora gemeinsam mit ihren Eltern Südkorea verlassen – und damit auch ihren Jugendfreund Hae Sung. Doch die Ge-danken an sie lassen Hae Sung nicht los und so macht er sie zwölf Jahre später über das Internet ausfindig. Seine Jugendliebe lebt mittlerweile in New York. Bei zahlreichen Videochats ist die alte Chemie sofort wieder da. Die gemeinsamen Gespräche werden trotz Problemen mit Zeitverschiebung und Internet-Instabilität bald zum festen Bestandteil ihrer Tage. Doch ein persönliches Wiedersehen scheint so bald nicht absehbar. Sie will ihre neue Heimat in New York, wo sie gerade als Dramatikerin erste Schritte wagt, nicht verlassen. Ihn zieht es durch sein Maschinenbaustudium für ein Auslandssemester nach China und nicht in die USA.
Noch einmal vergehen zwölf Jahre, in denen Hae Sung, inzwischen Ingenieur, und Nora nichts voneinander hören. Er meldet sich bei Nora, ob man sich sehen könne? Er mache gerade Urlaub in New York. Wie Phantome eines nicht gelebten Lebens stehen sich die beiden nun gegenüber. Nora ist mittlerweile glücklich mit Arthur verheiratet, einem feinfühligen jüdischen Theaterautor, der sogleich spürt, dass sich hier eine Macht aus der Vergangenheit meldet, der er wenig entgegenzusetzen hat. Wer könne es schon mit dem Zugehörigkeitsgefühl der Herkunft aufnehmen? Verglichen mit dieser Stimme aus der Kindheit, die Raum und Zeit überwinde, sei ihrer beider Geschichte „langweilig“.
Mit ihrem Kinodebüt als Regisseurin hat Celine Song ihre eigene Geschichte aufgegriffen. Der Film ist ein psychologisches Kammerspiel, das gänzlich ohne Schlagworte und vermeintlich große Themen auskommt. Er er-zählt davon, dass es im Leben mehr als eine legitime Sehnsucht geben darf, dass zu einem vollen Leben Zerrissenheit dazugehört – und dass das Leben kein Drehbuch ist, bei dem sich nach klassischen Erzählmustern die Frau irgendwann zwischen zwei Männern entscheiden muss. „In einem Roman“, sagt Arthur einmal, „wäre ich der, der zwischen dir und deinem Schicksal steht.“ Stattdessen tun die drei etwas, was in Romanen selten passiert: Sie verhalten sich wie Erwachsene, machen keine Szenen, es kommt zu keiner Schicksalswahl. Arthur gibt seiner Frau allen Raum für ihre Wiederbegegnung mit ihrem Schulfreund, auch wenn er in der Kneipe angesichts dieser Vergangenheitsintimität nur schweigend danebensitzen kann.
„Vom zurückhaltenden Einstieg bis zum zarten Ende ist „Past Lives“ ein Film, bei dem jede Nuance stimmt, der jede feine Schwingung einfängt, die zwischen den drei Protagonisten in der Luft hängt, der nie zu viel erzählt und nie zu wenig.“
(nach: indiekino, programmkino.de, zeit.de)
Kurzfilm:
Animationsfilm, Deutschland 2021
Regie: Franka Sachse, S/W 7'36 Min.
Ein weißer Vogel, der in einer schwarzen Welt lebt, begegnet einer schwarzen Katze, die in einer weißen Welt lebt. In dem Moment, in dem sie aufeinandertreffen, kollidieren ihre Welten buchstäblich.