• Dokumentarfilm. D 2024, 98 Min., pers. OmU, DCP, FSK: ab 12, Regie: NILOUFAR TAGHIZADEH
Do 23.5. Fr 24.5. Sa 25.5. So 26.5. Mo 27.5. Di 28.5. Mi 29.5.
20:00 19:00 21:30 18:00      

Buch: Niloufar Taghizadeh, Kamera: Niloufar Taghizadeh, Musik: Majid Derakhshani
Mit Leyla Biouk Biouk und Nila Rahmati

Leyla, eine alleinerziehende Mutter, und ihre sechsjährige Tochter Nila leben in der Heiligen Stadt Mashhad im Iran. Nila ist ein aufgewecktes Mädchen. Mit neugierigen Augen schaut sie in die Kamera, erzählt offenherzig von ihren Träumen. Die Sechsjährige mit den üppigen Locken tanzt gerne und liebt ihre Katze über alles. Nur in die Schule darf sie nicht, obwohl sie sich schon selbst die Zahlen beigebracht hat.
Denn Nila ist das Ergebnis einer Zeitehe, die es einem Mann erlaubt, mit einer Frau die Ehe einzugehen, auch wenn er bereits verheiratet ist. Kinder, die aus einer solchen Beziehung hervorgehen, existieren vor dem iranischen Gesetz nicht. Solange der Vater das Kind nicht anerkennt, kann keine Geburtsurkunde ausgestellt werden, und Nila kann keine Schule besuchen.
Der Film begleitet Leyla bei ihrem Kampf um Identität und Anerkennung für ihre Tochter. Auch wenn sie immer wieder Rückschläge erleiden und ihnen Steine in den Weg gelegt werden, kämpfen sie unermüdlich für ein besseres und glücklicheres Leben. Trotz allem lassen sie sich nicht einschüchtern. Sie malen, singen, tanzen und träumen von großen Reisen, einem unbeschwerten Leben und einer wundersamen Fügung.
Wie eng Religion, Staat, Politik und Justiz im Iran beim Thema „Stellung der Frau“ miteinander verflochten sind, lässt sich anhand nur weniger Beispiele so gut darstellen wie der „Ehe auf Zeit“. Diese Form der Ehe ist im Iran vom Gesetz geschützt und legal. Und existiert sonst in keinem Land der Welt. Gleich zu Beginn der Doku erklärt ein Geistlicher im TV mit fadenscheinigen, schwer fassbaren Argumenten, was seiner Ansicht nach für die Zeitehe spricht. Und was sie rechtfertigt. Eine Begründung: ohne sie würden die Männer noch häufiger Prostituierte aufsuchen.
Regisseurin Niloufar Taghizadeh hat diesen Film über drei Jahre zum Teil undercover gedreht. „Ich wünsche mir, dass der Film einen Teil der Würde und Menschlichkeit, die den Frauen und Kindern genommen wurden, zurückgeben kann.“ (nach: programmkino, windcatcher-productions.com)

Kurzfilm:


Bild aus Kurzfilm

Experimentalfilm, Israel 2005
Regie: Maya Tiberman, 3'18 Min.

Durch ein Murmelspiel entsteht eine phantasievolle, faszinierende Reise, die die gewohnte Umgebung völlig neu erscheinen lässt.