Do 8.5. | Fr 9.5. | Sa 10.5. | So 11.5. | Mo 12.5. | Di 13.5. | Mi 14.5. |
-- | 21:30 | 19:00 | 20:30 | 20:00 | 20:00 | 20:00 |
Buch: Frédéric Hambalek
Kamera: Alexander Griesser
Mit: Julia Jentsch, Felix Kramer, Laeni Geiseler, Mehmet Ateşçi, Moritz Treuenfels u.a.
Auf den ersten Blick wirkt das Leben von Julia, Tobias und ihrer Tochter Marielle wie das Abbild der perfekten Familie. Ein wunderbares Designerhaus, erfüllende Jobs, eine wohlerzogene Tochter. Bis sich plötzlich von einem Tag auf den anderen das Familiengefüge komplett ändert.
Der Grund dafür ist die plötzliche Gabe von Marielle: nach einem Streit in der Schule bekam die 12-Jährige von einer Freundin eine Ohrfeige – und besitzt seitdem telepathische Fähigkeiten. Sie hört alles, was ihre Eltern reden – Tag und Nacht, immer und überall – von banalen Unterhaltungen im Büro, bis zu Gesprächen, die die Eltern lieber nicht mit anderen teilen würden, weder ihrem Partner und schon gar nicht der Tochter.
Mit der Realität konfrontiert, dass Marielle nun jedes Detail aus dem Privatleben ihrer Eltern kennt, verändert sich der Umgang: Als würde ständig jemand mithören, müssen Julia und Tobias genau überlegen, was sie sagen, wie sie wirken wollen. Der Alltag wird so zu einer dauerhaften Performance. Das Paar merkt bald, dass auch die Lügen, die sie sich gegenseitig erzählen, nicht mehr vor Marielle verborgen bleiben. Als ihre tiefsten Geheimnisse ans Licht kommen, lassen sich Julia und Tobias auf ein manipulatives Spiel ein, das zu immer unangenehmeren und absurderen Situationen führt und das Problem und die Folgen immer weiter verschärft.
Pointierte, lakonische Dialoge, wie man sie in einem deutschen Film selten hört, dazu eine surreale Atmosphäre, die an Yorgos Lanthimos erinnert: Frédéric Hambalek gelingt mit seinem zweiten Film „Was Marielle weiß“ ein bemerkenswertes Kunststück, für das er zurecht in den Wettbewerb der Berlinale eingeladen wurde.
Kurzfilm:
Kurzspielfilm, Schweden 2017
Regie: Alexander Rönnberg, 4‘42 Min.
Ein kurzer Horrorfilm über einen Vater, der nach der Arbeit nach Hause kommt. Seine Tochter will Verstecken spielen. Aber ist das wirklich seine Tochter?