Do 12.12. | Fr 13.12. | Sa 14.12. | So 15.12. | Mo 16.12. | Di 17.12. | Mi 18.12. |
20:00 | 19:00 | 21:00 | 17:00 |
Dokumentarfilm
Buch/Kamera: Andreas Hartmann, Musik: Jana Irmert, Mika Takehara
In Japan entscheiden sich jedes Jahr an die 100.000 Menschen, einen Schlussstrich unter ihr bisheriges Leben zu ziehen und abzutauchen. Leistungsdruck, Schulden, ein gewalttätiges Umfeld – die Gründe sind vielfältig in einer Gesellschaft, in der Fehler und Misserfolg traditionell als unerträgliche Schande gelten. Für die Vielen, die von einem Tag auf den anderen einfach verschwinden, gibt es in Japan sogar einen Begriff: Sie werden Johatsu genannt, die Verdunsteten. Um diesen Schritt zu schaffen, nehmen manche von ihnen die Dienste von Night Moving Companies in Anspruch. Im Graubereich der Legalität agierend, organisieren diese die Flucht, sorgen je nach Bedarf für eine geheime Unterkunft und einen neuen Job, räumen die Wohnung, bieten Schutz und moralische Unterstützung.
Mit „Johatsu“ begeben sich Arata Mori und Andreas Hartmann auf eine emotionale Suche: Zurückgebliebene, Helfer und Untergetauchte, sie alle sehen sich mit unterschiedlichsten Herausforderungen konfrontiert. Ein Neustart beginnt meist in Isolation: So stellt sich die Frage nach der eigenen Identität in erdrückender Dringlichkeit. Das Regieduo wirft nicht nur einen Blick hinter die Kulissen der obskuren Praxis des Verschwindens, sondern dringt tief in die menschliche Natur vor.
Ausgezeichnet auf dem „DOK.fest München“ 2024
Kurzfilm:
Dokumentarfilm; Großbritannien 2017
Regie: John Smith; 1'31 Min.
„Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete auch die andere dar.“ (Matthäus 5, 38-40)