Do 10.10. | Fr 11.10. | Sa 12.10. | So 13.10. | Mo 14.10. | Di 15.10. | Mi 16.10. |
21:00 | 20:00 | 20:00 | 20:00 |
Buch: Faouzi Bensaïdi, Kamera: Florian Berutti
Mit: Fehd Benchemsi, Abdelhadi Taleb, Rabii Benjhaile, Faouzi Bensaïdi u. a.
Mehdi und Hamid arbeiten als Geldeintreiber für ein großes Inkasso-Unternehmen: Tag für Tag fahren sie mit ihrem klapprigen alten Renault durch die Gegend, um säumige Schuldner an ihre Verpflichtungen zu erinnern. Keine angenehme Aufgabe, denn zum einen bezahlen nur die wenigsten Leute gerne ihre Schulden, und zum anderen hat sie ihr Unternehmen ausgerechnet in den ärmsten Teil Marokkos geschickt: in die Wüstenregionen südlich des Atlasgebirges. Hier, wo die Menschen oft noch nicht mal genug zu essen für den nächsten Tag haben, hat niemand das Geld, um hohe Zinsen zu bezahlen.
Weder der sanftmütige Hamid noch der cholerische Mehdi sind wirklich geeignet für ihren Job. Wie zwei Ritter von der traurigen Gestalt tapsen die beiden von einem Fettnäpfchen ins nächste: Sie verfahren sich in der Wüste, werden von einem Automechaniker übers Ohr gehauen und lassen sich von ihren Kunden immer wieder mit bewunderungswürdigem Einfallsreichtum hinters Licht führen. Geld bekommen sie eigentlich fast nie, höchstens mal ein Schaf oder einen alten Teppich. Kein Wunder, dass man in der Firmenzentrale in Casablanca langsam unzufrieden wird …
Doch kaum hat sich‘s der Zuschauer in diesem schrägen Buddy-Road-Movie bequem gemacht, ändert der Regisseur abrupt die Spielregeln. Mehdi und Hamid erhalten an einer Tankstelle ein Angebot, das sie nicht ablehnen können: für 3000 Dirham sollen sie einen Verbrecher, der an den Gepäckträger eines Motorrads gefesselt ist, den Behörden übergeben. Der Verbrecher stiehlt jedoch den Wagen der Beiden und fährt damit in sein Heimatdorf, um dort seine Geliebte, die mittlerweile zwangsverheiratet wurde, zu finden und Rache an dem Mann zu nehmen, der sie ihm geraubt hat.
Der in Cannes ausgezeichnete Marokkaner Faouzi Bensaïdi schafft mit „Déserts“ ein intensives, visuell herausragendes Werk, voll von skurrilem Humor und tragikomischen Begegnungen. Ein Roadmovie der besonderen Art, das eine unerwartete Wendung nimmt.
Kurzfilm:
Kurzspielfilm, Ungarn 2001
Regie: Márton Nyitrai, 1'40 Min.
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