Do 18.5. | Fr 19.5. | Sa 20.5. | So 21.5. | Mo 22.5. | Di 23.5. | Mi 24.5. |
20:00 | 21:00 | 19:00 | 20:00 |
Buch: Charly Wai Feldman, Franziska von Berlepsch, Kamera: Zamarin Wahdat,
Musik: Laurens von Oswald, Leopold Faerberboeck, K River Records
Natürlich wollte die syrische Leistungsschwimmerin Sara Mardini berühmt werden. Aber nicht so. Viele Jahre träumte sie davon, einmal an Olympischen Spielen teilzunehmen. Doch dann wurde das Schwimmbad in der Nähe von Damaskus, wo ihr Vater als Trainer arbeitete, bei einem Bombenangriff zerstört. Auch das Wohnhaus der Familie kam zu Schaden. Als dann auch noch zwei Freundinnen in den Kriegswirren getötet wurden, beschlossen Mardinis Eltern im Jahr 2015, sie und ihre jüngere Schwester Yusra nach Europa zu schicken.
Von der türkischen Küste aus ließen sich die beiden am 12. August 2015 von Schleppern in ein Schlauchboot Richtung Lesbos setzen. Als unterwegs der Motor des völlig überladenen Bootes ausfiel, sprangen Sara und Yusra ins Wasser und zogen das Gefährt schwimmend über drei Stunden lang bis zur Küste der griechischen Insel. Über die Balkanroute gelangten die Schwestern dann nach Berlin. Nach ihrer Ankunft wurden sie bald als Heldinnen gefeiert, in Talkshows eingeladen und mit Auszeichnungen überschüttet.
Doch während Yusra in Berlin ihr Training wieder aufnahm und es 2016 im Team der Flüchtlingsathleten zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro schaffte, musste Sara wegen einer Verletzung ihre Karriere beenden. Da sie die Erinnerungen an ihre dramatische Flucht nicht losließen, kehrte sie nach Lesbos zurück, wo sie sich einer NGO anschloss und unter anderem auch im berüchtigten Lager Moria arbeitete. Im Sommer 2018 wird sie überraschend mit anderen Helfern unter fadenscheinigen Anschuldigungen verhaftet und einer Reihe von schweren Straftaten beschuldigt – darunter Beihilfe zur illegalen Einreise (Schleusung), Geldwäsche, Betrug und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung. Nach über drei Monaten in einem Hochsicherheitsgefängnis in Griechenland wird Sara auf Kaution freigelassen und wartet seitdem auf ihre Verhandlung – ihr drohen 20 Jahre Haft.
Über vier Jahre hat die Filmemacherin Charly Wai Feldman Saras Kampf um Gerechtigkeit und um eine neue Zukunft in Berlin begleitet.
„Sara Mardini“ verbindet ein sehr persönliches Porträt mit einem flammenden Appell gegen die Kriminalisierung von Lebensrettern. (filmdienst)
Kurzfilm:
The Record
Animationsfilm, Schweiz 2022
Regie: Jonathan Laskar, 8'38 Min.
Ein Antiquitätenhändler bekommt von einem Reisenden eine magische Schallplatte, die seine Gedanken liest und seine vergessenen Erinnerungen spielt. Besessen von dieser unendlichen Platte, hört der Antiquitätenhändler sie wieder und wieder, und die Erinnerungen tauchen auf.