Buch: Mehmet Akif Büyükatalay, Kamera: Christian Kochmann, Musik: Marvin Miller
Mit: Devrim Lingnau, Mehdi Meskar, Serkan Kaya, Nicolette Krebitz u.a.

Beim Dreh eines Spielfilms über den Brandanschlag von Solingen aus dem Jahr 1993 wird ein echter Koran verbrannt. „Ein Versehen!“ spielt der Regisseur den Fall herunter, doch das überwiegend muslimische Filmteam ist sich da nicht so sicher und vermutet, dass noch mehr dahintersteckt.
Die Filmset-Praktikantin Elif genießt das Vertrauen der Produzenten und ist auch bei den Schauspielern beliebt. Als das Drehmaterial unter mysteriö-sen Umständen verschwindet, auch noch ein wichtiger Schlüssel verloren geht, verdächtigen sich alle gegenseitig. Elif – stets unter Druck, sich als strebsame Praktikantin keine Blöße zu geben – gerät zwischen die Fronten und wird hineingezogen in ein gefährliches Spiel aus Geheimnissen, An-schuldigungen und Lügen.
Der Kölner Regisseur Mehmet Akif Büyükatalay hat mit „Hysteria“ einen packenden Whodunit-Thriller gedreht, der hinter die Kulissen eines Filmsets schaut und einen Mikrokosmos aus Macht, Misstrauen und Migration aufdeckt. Hauptproblem ist, dass man nicht miteinander redet, sondern eigene Fehler unter den Teppich kehrt oder ihn gar anderen anlastet. So entsteht ein adrenalingetriebener Thriller, der mit dem Film-im-Film-Motiv spielt und voller überraschender Wendungen steckt.
So vielschichtig wie der Film sind die Menschen, von denen er erzählt. So trägt der Film auch keine Moral vor sich her und verurteilt nicht, vielmehr beleuchtet er illusionslos die Dynamik des Misstrauens und der Unterstel-lungen bis in sein genüsslich überzeichnetes, furioses Finale.
(nach: filmkunstkinos, epd-film)

Kurzfilm: