Buch: Oliver Schwehm, Kamera: Gabi Kislat, Musik: Benoît Charest
mit Steppenwolf (John Kay, Nick St. Nicholas, Mars Bonfire, Michael Monarch),
Alice Cooper, Klaus Meine, Taj Mahal, Cameron Crowe

„Born to be Wild“ – zu diesem Song düsten Dennis Hopper und Peter Fonda auf ihren Harleys quer durch die USA: „Easy Rider“ ist der legendäre Film, in dem sich das rebellische Lebensgefühl der Rock-Generation Ende der 1960er-Jahre widerspiegelt. Legendär vor allem deshalb, weil Story, Bilder und Musik eine unverbrüchliche Einheit bilden. Musik, die ursprünglich nicht für den Film geschrieben wurde. Musik, die den Film ikonisch machte, die durch den Film ikonisch wurde. Musik, die bis heute zum Soundtrack einer ganzen Generation gehört. Musik von der Band Steppenwolf.
Was nur wenigen bekannt ist: die Wurzeln der Hard-Rocker liegen nicht entlang der legendären Route 66, sondern gewissermaßen in Deutschland.
Frontmann Joachim-Fritz Krauledat alias John Kay wurde 1944 in Tilsit, Ostpreußen geboren, seine Mutter floh nach Hannover und wanderte schließlich nach Kanada aus. Bassist Klaus Karl Kassbaum alias Nick St. Nicholas stammt aus dem schleswig-holsteinischen Plön. In Toronto lernten sich die Beiden kennen und zogen gemeinsam nach Kalifornien, um Musik zu machen. Der Rest ist Geschichte.
Schwehm erzählt diese Geschichte vielstimmig, von Ex-Bandmitgliedern und ihren Familienmitgliedern, von Weggefährten und von Leuten, die einfach so mit dabei sind: Regisseur Cameron Crowe zum Beispiel oder Sänger Alice Cooper. Für Schwehm steht jedoch klar die Musik im Mittelpunkt. Er lässt uns im Sound schwelgen. Er findet Bilder von damals – von Nick St. Nicholas bekam er 20 Stunden Super8-Aufnahmen, die dieser in seiner Zeit mit der Band aufgenommen hat, findet Sounds von damals – ein erstes Demoband von Born to Be Wild, von dem nicht mal die Bandmitglieder mehr wussten, dass es überhaupt existiert. Und er hat das jahrelang verschollene Kurzzeit-Mitglied Mars Bonfire aufgespürt, den Textdichter dieses Songs.
Schwehm gelingt es, eine ganze Ära mit ihren Impulsen und Widersprüchen aufzuzeigen. Eine Band, die nur in dieser Zeit entstehen konnte, die dabei Songs für die Ewigkeit geschaffen hat, die mit deutschstämmigen Kanadiern den Americana-Rock-Soundtrack geprägt hat.

Kurzfilm: