Do 3.4. | Fr 4.4. | Sa 5.4. | So 6.4. | Mo 7.4. | Di 8.4. | Mi 9.4. |
-- | 21:45* | 19:00 | 20:00 | 20:00 | 20:00* | 20:00* |
*) an mit * gekennzeichneten Tagen in deutscher Fassung, ansonsten OmU
Buch: Jonathan Millet, Florence Rochat, Kamera: Oliver Boonjing, Musik: Yuksek
Mit: Adam Bessa, Tawfeek Bahroum, Julia Franz Richter, Hala Rajab u.a.
Es ist der Geruch und die Stimme. Hamid hat seinen Folterer im syrischen Militärgefängnis Saidnaya nie gesehen. Und auch der Folterer hat ihn nie gesehen. Als die Gefangenen gequält wurden, bekamen sie einen Sack über den Kopf gestülpt. Umso stärker aber haben sich die sinnlichen Eindrücke in Hamids Körpergedächtnis eingeschrieben. Sie sind seine einzige Spur, die ihn zu Sami Hanna, dem Schlächter, führen können.
Hamid ist ein Überlebender. Frau und Tochter hat er im Krieg verloren. Seine Wohnung gleicht einer dunklen Zelle, nicht der Behausung eines Mannes, der plant, sich ein neues Leben in Europa aufzubauen. Wenn er einmal in der Woche mit seiner Mutter skypt, die in einem Flüchtlingslager in Beirut ausharrt, erzählt er im geliehenen weißen Hemd von einem Leben in Deutschland, das nicht existiert. Denn tatsächlich lebt er in Straßburg als Mitglied einer kleinen, im Geheimen operierenden Gruppe von Exil-Syrern, die in Europa untergetauchte Schergen des Assad-Regimes aufspürt. Er ist dort einem Mann auf den Fersen, der an der Universität ein Chemiestudium aufgenommen hat. Und den er bald an seinem Geruch und seiner Stimme wiederzuerkennen glaubt.
„Der Schattenjäger“ scheint auf den ersten Blick von der Geschichte überholt worden zu sein, wurde doch der syrische Diktator Baschar al-Assad entmachtet. Doch die Qualitäten des Dramas liegen nicht in seiner Aktualität, sondern in seiner Universalität, mit der zeitlose Fragen über Rache, Sühne und dem Versuch, nach grausamen Erlebnissen wieder ein normales Leben zu führen verhandelt werden.
Kurzfilm:
Aus meinem Leben
Animationsfilm, Dokumentafilm, Deutschland 2021
Regie: Daood Alabdulaa, 4‘27 Min.
Es geht um einen Teil meines Lebens. Meine fröhliche Kindheit, die Zeit im Krieg und die Flucht weg davon.