Do 27.3. | Fr 28.3. | Sa 29.3. | So 30.3. | Mo 31.3. | Di 1.4. | Mi 2.4. |
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Buch: Alain Guiraudie, Kamera: Claire Mathon
Musik: Marc Verdaguer
Mit: Félix Kysyl, Catherine Frot, Jean-Baptiste Durand, Jacques Develay u.a.
Der 30-jährige Jérémie kehrt nach zehn Jahren in sein Heimatdorf zurück, um an der Beerdigung seines ehemaligen Lehrmeisters, des Bäckers Jean-Pierre, teilzunehmen. Er taucht ein in seine Vergangenheit, bleibt länger als geplant bei Martine, der Witwe des Verstorbenen, und wird nicht nur von deren Sohn Vincent misstrauisch beäugt. Warum hatte er einst das Dorf verlassen? Ambivalente Spannungen erzeugt der Rückkehrer auch bei Bauer Walter und dem neugierigen Pfarrer Grisolles. Vor gedämpft herbstfarbener Landschaft ist das unterschwellige, von Gewalt und latenter bis manifester (Homo)Erotik geprägte Beziehungsgeflecht dieser geschlossenen Dorfgesellschaft nur vage erahnbar – in Haltungen, Blicken, Stimmungen. Dann geschieht ein Mord, und der Film gleitet ins Thrillergenre, mit überforderten Provinzpolizisten – und einem unerwarteten Ausgang.
„Misericordia“ konzentriert sich auf die gegenseitigen Verdächtigungen, das Vertuschen und vor allem auch um die Erpressungs-Versuche, mit denen andere ihr Wissen über die Tat instrumentalisieren. Was der Auftakt zu einer sich verdüsternden Kriminalgeschichte über Schuld und Verdrängung werden könnte, erzählt Alain Guiraudie, ein Meister der sinnlich-abgründigen Provinzerzählung, stattdessen in einem geradezu beschwingten Ton. Stilistisch spielt er mit dem Voyeurismus von Hitchcock, in fast jeder Szene ist ein still beobachtender Dritter präsent, thematisch greift er das „Teorema“-Motiv von Pasolini auf und variiert die Krimikomödien von Claude Chabrol. Der Humor ist ähnlich schwarz, aber mit oft noch skurrileren Drehungen ins Absurde. (nach: viennale.de)
Kurzfilm:
Nachtstück
Animationsfilm, Deutschland 2016
Regie: Anne Breymann, 5‘18 Min
In der Nacht versammeln sich die Waldbewohner auf einer Lichtung und setzen ihr Innerstes aufs Spiel.